» Blindenfußball
Die Anfänge des Deutschen BlindenfußballsBlindenfußball ist eine ganz junge Sportart in Deutschland, die 2006 bei
der Fußball-Weltmeisterschaft erstmalig demonstriert wurde. Am 29. März
2008 starteten die DBFL-Klubs in ihre erste Saison. Aus den damals noch
acht teilnehmenden Mannschaften ging als erster Deutscher
Blindenfußball-Meister der SSG Blista Marburg hervor. Vizemeister wurde
MTV Stuttgart. Die Ehrung des ersten Titelträgers hatte nach dem letzten
Saison-Turnier in Dortmund Dr. Reinhard Rauball, Präsident der
Deutschen Fußball-Liga, vorgenommen. Mit der DBFL wollen die
Veranstalter Blindenfußball in Deutschland etablieren und den rund
145.000 blinden und mehr als 500.000 sehbehinderten Menschen in
Deutschland eine weitere Option eröffnen, Sport zu treiben.
Die Partner und Initiatoren Veranstaltet wird die
Liga von der Sepp Herberger-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes, dem
Deutschen Behindertensportverband e.V. und dem Deutschen Blinden- und
Sehbehindertenverband e.V. Die Schirmherrschaft über die DBFL hat, wie
schon in der Auftaktsaison 2008, Fußball-Idol Uwe Seeler,
Kuratoriumsmitglied der Sepp Herberger-Stiftung, übernommen.
Das Spiel Blindenfußball wird auf einem etwa 20 mal
40 Meter großen Feld gespielt. Dabei sind die Längsseiten durch Banden
begrenzt. Es stehen sich jeweils vier Feldspieler und ein Torwart
gegenüber. Das Tor ist zwei Mal drei Meter groß. Der Torwart ist sehend
und darf einen etwa zwei Meter großen Torraum nicht verlassen. Die
Spieldauer beträgt zweimal 25 Minuten. Der Ball ist mit gut 530 Gramm
deutlich schwerer und etwas kleiner als beim normalen Fußball. In den
Ball sind Rasseln eingebaut, damit die Spieler ihn hören können. Der
angreifende Spieler muss sich dem im Ballbesitz befindlichen Spieler
durch lautes „voy“-Rufen bemerkbar machen. Das spanische „voy“ bedeutet
so viel wie „ich komme“. Auf dem Platz tragen die Feldspieler
Augenmasken, um einen eventuell vorhandenen Sehrest nicht zum Nachteil
des gegnerischen Teams einzusetzen. Trainer, Torwart und Tor-Guide
bilden die akustischen Punkte für die blinden Fußballspieler und
ermöglichen den Spielern die Orientierung auf dem Feld. Der sehende
Torwart dirigiert die Abwehrspieler, der Trainer gibt für das Mittelfeld
spielentscheidende Hinweise und der Tor-Guide, der hinter dem
gegnerischen Tor positioniert ist, bildet die Orientierung beim
Torabschluss.
Blindenfußball im MTVIn Stuttgart begann das Blindenfußball-Training im Frühling 2006 unter
dem Dach der Nikolauspflege Stiftung für blinde und sehbehinderte
Menschen. Im März 2007 wurde eine Unterabteilung Blindenfußball beim MTV
Stuttgart gebildet. Einige Team-Mitglieder gehören zu den Wegbereitern
des deutschen Blindenfußballs.
Die Blindenfußballer des MTV
Stuttgart, die in der Saison 2007/2008 deutscher Vizemeister wurden,
sind eines der erfolgreichsten Blindenfußball-Teams Deutschlands.
Bereits ein Jahr später wurde das Team von
Trainer Ulrich Pfisterer Deutscher Blindenfußball-Meister.
Doch die Erfolgsgeschichte der MTV Blindenfußballmannschaft nimmt kein Ende.
Seit der Gründung wurde der
MTV Stuttgart in der Saison 2012/2013 zum vierten Mal nach 2009, 2010, 2011
Deutscher Meister.